Griechisch-israelische Regierungskonsultationen

Griechisch-israelische Regierungskonsultationen

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    In Thessaloniki sind am Donnerstag die israelisch-griechischen Regierungskonsultationen unter Vorsitz von Premierminister Benjamin Netanyahu und seinem griechischen Amtskollegen Alexis Tsipras zu Ende gegangen.​
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    Bei den Regierungskonsultationen Bei den Regierungskonsultationen : Amos Ben Gershom/GPO
     
     
    ​Die Regierungen haben eine gemeinsame Erklärungen hinsichtlich folgender Punkte unterzeichnet: Außenpolitik, Infrastruktur, Energie und Wasser (Erdgas, erneuerbare Energien, Energienutzungseffizienz und alternative Brennstoffe, Verstärkung wirtschaftlicher Kooperation im Bereich Energie, Wasser), Umweltschutz, Forschung und Erneuerung, Telekommunikationstechnologien, Industrie sowie kleine und mittelständische Betriebe und Diaspora. 

    Auszüge aus der gemeinsamen Erklärung: 

    „Die Bindungen zwischen der Hellenischen Republik und dem Staat Israel gründen auf ihre alte Geschichte, ihr reiches Erbe und ihrer Widerstandsfähigkeit. 

    Beide Regierungen möchten ihr solides Engagement für gemeinsame Werte, demokratische Prinzipien und internationales Recht bekräftigen. 

    Ihre Entschlossenheit, zusammenzuarbeiten und ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Kompetenzen auszutauschen hat eine blühende Partnerschaft ergeben, die nicht nur ihren Bevölkerungen, sondern der ganzen Region zugutekommt. 
    Beide Regierungen bekräftigen ihr Bestreben nach stärkerer Zusammenarbeit, Mitarbeit an gemeinsamen Projekten beidseitigen Interesses, dem Finden von Lösungen für gemeinsame Anliegen und der Förderung von gegenseitiger Verknüpfung und Komplementarität ihrer Handlungen.“ 

    Ebenfalls am Donnerstag hat Premierminister Netanyahu gemeinsam mit Alexis Tsipras den Ort besucht, an dem in Thessaloniki ein Holocaust-Museum entstehen soll. 

    Tsipras unterstrich die gemeinsame Vergangenheit von Griechenland und Israel und fügte hinzu, dass das Museum sowohl der Erinnerung an den Holocaust als auch an eine der dramatischsten Perioden in der Geschichte Thessalonikis markieren würde. Er bemerkte, dass das Museum auch der Vermittlung dieser Erinnerungen an die nächste Generation der Stadt dienen würde, da es das Geschehene zeige. Außerdem betonte er, dass er sich freue, Netanyahu zur Einweihung des Museums erneut zu empfangen. 

    Auch Premier Netanyahu bekräftigte, dass er sich sehr freue, zusammen mit seinen Freunden Tsipras und Anastasiades, den Mitgliedern der Gemeinde Thessaloniki und nicht zuletzt mit seiner Frau Sara, die aus einer Familie von Holocaust-Überlebenden stamme, zur Grundsteinlegung an dieser Stelle versammelt zu sein. Er ging auf die Geschichte der jüdischen Gemeinde Thessalonikis und besonders auf ihre Schicksalsschläge im 20. Jahrhundert ein. 

    Abschließend wohnte das Ehepaar Netanyahu noch einer Danksagungszeremonie der Überlebenden des Erdbebens von Kefalonia im Jahre 1953 bei, bei dem Israel wichtige Hilfestellungen geleistet hatte. 

    Am selben Tag besuchte Netanyahu gemeinsam mit dem Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Thessalonikis, David Shaltiel, Rabbiner Yisrael Aharon, Bürgermeister Yiannis Boutaris sowie Leitern der Jüdischen Gemeinde eine dortige Synagoge. 

    Netanyahu verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, ihnen gemeinsam mit der ihn begleitenden Delegation Israelischer Minister Grüße aus Jerusalem überbringen zu können. 

    Nicht nur die Pracht des Gebäudes, sondern vor allem die tragische Geschichte seiner einstigen Gemeindemitglieder treffe ihn sehr, so Netanyahu. Er ging auf die furchtbaren Ereignisse des 20. Jahrhunderts ein und betonte, die Anwesenheit Rachel und Eliyahu Ha-Elions, der Kinder Moshe Ha-Elions, welcher die Schoah in Thessaloniki überlebt hat, sei ein Beleg für die Wiedergeburt des jüdischen Volkes, sowohl in Israel als auch in der Diaspora. Er beendete seine Rede mit der Aussage „am Israel chai“, das jüdische Volk besteht fort. 

    (Amt des Premierministers, 15.06.17)