Seit Dienstag feiern Juden auf der ganzen Welt Chanukka!
Chanukka (חֲנֻכָּה) kommt aus dem Hebräischen und heißt "Weihung". Das achttägige Lichterfest erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahre 165 v. Chr. Jüdische Kämpfer unter Führung der Makkabäer-Familie hatten sich erfolgreich gegen die syrisch-griechische Fremdherrschaft aufgelehnt. Nach der Befreiung des Landes wollten die Juden ihren Tempel durch das Anzünden des alten achtarmigen Leuchters neu weihen. Sie fanden jedoch nur ein kleines Kännchen Öl, mit Inhalt für einen Tag. Doch statt des einen Tages brannte der Leuchter acht Tage lang – ein Wunder! Seither wird Chanukka acht Tage lang durch das täglich fortschreitende Anzünden gefeiert.
In der Antike wurde dafür Öl benutzt, im Lauf der Jahrhunderte wurde das dann mehr und mehr durch Kerzen ersetzt. Die Kerzen werden von rechts nach links angebracht, aber von links nach rechts angezündet. Das geschieht mit Hilfe der neunten Kerze, die seitlich angebracht ist und auch als „Diener“ bezeichnet wird.
Anders als Weihnachten fällt Chanukka nicht immer auf denselben Tag im Jahr. Das hat damit zu tun, dass sich das Fest nicht nach dem gregorianischen, sondern dem jüdischen Kalender richtet. Letzterer orientiert sich an der Sonne und dem Mond. So beginnt das Fest 2018 etwa am 03., 2019 erst am 23. Dezember.
Da Chanukka vor allem ein Familienfest ist, ist es üblich geworden, in der Zeit, in der die Kerzen brennen zu spielen. Traditionell mit einem "Dreidel". Der Dreidel ist ein Holzkreisel mit vier Seiten. Auf jeder Seite steht einer der hebräischen Buchstaben: nun, gimel, hej oder schin. Sie stehen für den Satz Nes gadol haja scham (נס גדול היה שם - Ein großes Wunder ist dort geschehen) bzw. Nes gadol haja po (נס גדול היה פה - Ein großes Wunder ist hier geschehen).
Gespielt wird mit Geld, öfter aber mit Rosinen, Süßigkeiten und Nüssen. 'Nun' bedeutet, dass der Spieler keinen Gewinn und keinen Verlust macht. Bei 'gimel' gewinnt er alles, bei 'hej' erhält er die Hälfte des Gewinns und bei 'schin' muss er der Kasse etwas spenden.
Selbstverständlich gehören zu Chanukka gutes Essen und viele Süßigkeiten. Eine der beliebtesten ist Sufganiyot (סופגניות), ähnlich einem Krapfen ein Teiggebäck mit Marmeladenfüllung. In Israel werden an Chanukka jährlich ca. 17,5 Millionen Stück verspeist! Sehr beliebt sind auch Lewiwot, in Öl gebackene Eierkuchen.
Überhaupt sind traditionelle Chanukka-Speisen in Erinnerung an das Ölwunder besonders fettig: Latkes heißen etwa die jüdischen Kartoffelpuffer, die zu jedem Chanukka-Menü dazugehören und die mit Sauerrahm oder Apfelmus serviert werden.
Wir wünschen allen, die es feiern: Chag sameach!