Yitzchak Navon, der als 5.
Präsident des Staates Israel von 1978 bis 1983 gedient hat, verstarb am
Samstag, den 7. November 2015, im Alter von 94 Jahren. Er wurde am Sonntag auf
dem Herzl-Berg in Jerusalem beerdigt.Während seiner Präsidentschaft
strebte er danach als Brücke zwischen den ethnischen Gruppen Israels zu dienen, zwischen
Religiösen und Säkularen, zwischen Sepharden und Ashkenasen, links und rechts,
Juden und Arabern.Die Öffentlichkeit hat dem
früheren Präsidenten in der Residenz des Präsidenten in Jerusalem seinen
Respekt gezollt.
Einer der Höhepunkte seiner
Amtszeit war im Jahre 1980 sein Staatsbesuch in Ägypten auf Einladung von
Präsident Anwar Sadat. Er beeindruckte seine Gastgeber mit seinem
eloquenten Arabisch, womit er das Eis
brach und Vorteile über Israelis und Juden als „fremdes Element“ in der Region abschwächte.
Präsident Rivlin zum Tode des 5.
Präsidenten des Staates Israel, Yitzchak Navon, am 7. November:„Yitzchak Navon, der 5. Präsident
des Staates Israel, hat einen neuen Stil und eine neue Praktik in der
Präsidentschaft eingeführt. Yitzchak war ein nobler Mann, zwanglos
aristokratisch, ein Präsident der aus dem Volk kam und den das Volk
außerordentlich liebte und verehrte.Yitzchak war ein Mann des Geistes
und der Tat, der neben Ben-Gurion mit der Errichtung und Gründung des Staates
beschäftigt war, und eine der einflussreichsten Arbeiten jüdischer und
israelischer Kultur, den Bustan Sefardi (den „Sephardischen Garten“) erschaffen
hat, der ein Meilenstein der israelischen Kultur wurde.Yitzchak der Jerusalemer, der
Sohn von Jerusalemern, strebte danach die jüdische Ladino-Tradition zu
erhalten, eine Tradition, die eine neue israelische Identität erschaffen hat,
die stolz auf ihre Herkunft ist und ihre
Wurzeln nicht vergisst.Sein ganzes Leben lang ging
Yitzchak mit dem Staat Israel. Immer wieder fand er sich an bedeutsamen
Scheidewegen der Geschichte seines Landes wieder. Immer in einer
Schlüsselposition.Immer war er wie ein Kompass, der
sich nicht scheute auszusprechen, was in seinem Herzen war, oder einzugreifen
wenn er die moralische Verpflichtung dazu verspürte – auch nicht am Ende seiner
Amtszeit, als er mit Rücktritt drohte, sollte nicht eine vollständige
Untersuchung nach Sabra und Shatila in Auftrag gegeben werden.Der Staat Israel hat heute einen
geliebten Sohn verloren, einen Präsident des Volkes, einen, der sich nie als
über dem Volk stehend ansah, sondern zu dem wir alle in Liebe und Bewunderung
aufblickten.“Ministerpräsident Netanyahu sagte
zum Tode des früheren Präsidenten Yitzchak Navon:„Ich möchte mein tiefste Trauer
über das Ableben des 5. Präsidenten Israels, Yitzchak Navon, zum Ausdruck
bringen und seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern mein Beileid
aussprechen.Als David Ben-Gurions Sekretär,
als Bildungsminister und als Präsident, war Navon ein voller Partner in der
Formung des Staates Israel als ein freier, jüdischer und demokratischer Staat.
Ich war immer von der Tiefe seines Wissens beeindruckt, von seiner Offenheit
allen gegenüber und von seiner tiefen Liebe für das Volk Israel und seines Erbes.
Als Präsident, Autor und Bühnenautor war er bemüht die Einheit zwischen den
unterschiedlichen Gemeinden Israels voranzubringen, die sephardisch-jüdischen
Gemeinden in Erinnerung zu halten und
die Geschichte Jerusalems, wo er geboren wurde und sein Leben lang lebte, im
Bewusstsein zu halten.Navon wird als einer der Feinsten
des Staates und als einer der größten Erschaffer erinnert werden. Möge sein
Angedenken gesegnet sein.“
Ministerpräsident Netanyahu
kommentierte zu Beginn des wöchentlichen Kabinettstreffens am 8. November wie
folgt:
„Heute wird der 5. Präsident
Israels, Yitzchak Navon, zur Ruhe gelegt. Er war einer feinsten unter den
größten Staatsgründern der Nation. Yitzchak Navon, Spross der glorreichen
sephardisch-jüdischen Gemeinde, widmete sein Leben um sich öffentlich im
Interesse des Volkes Israels und des Staates Israels einzusetzen. Ein Veteran
der Haganah, der an dem Krieg der den Staat Israel begründete, teilnahm und
der, nachdem die Unabhängigkeit erreicht war, einen außerordentlichen Beitrag
zum diplomatischen Dienst und der Arbeit der Regierung leistete.
Navon diente, als Direktor der
Büros von Ministerpräsident David Ben-Gurion und Ministerpräsident Moshe Sharett,
mit Hingabe und Loyalität. Er hinterließ seinen Abdruck in der Wiederkehr des
Staates in den ersten Jahren der Regierung. Die Wahl Yitzchak Navons als
Präsident spiegelt sein Dasein als Mann, der aus dem Volk kam und unter dem
Volk lebte, wider. Er war durchtränkt mit einer Liebe für Israel und er
arbeitete daran, die Kluft zwischen allen Teilen des Volkes zu überbrücken,
zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Einwohnern. Mit seiner Persönlichkeit
und seinem Sachverstand nutze er die arabische Sprache und handelte als Brücke
zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, insbesondere Ägypten.
Israels
Erbe war sein Leitmotiv als Präsident, insbesondere das Erbe der
sephardisch-jüdischen Gemeinden, und er arbeitete auch daran, dieses Erbe unter
allen Teilen der Nation voranzubringen, unter anderem als stellvertretender Ministerpräsident,
als Minister für Bildung und Kultur und – selbstverständlich – als Präsident.
Ich werde mich immer an die Klarheit seines gesprochenen Hebräisch erinnern.
Die Liebe zu Jerusalem war tief in seinem Herzen verwurzelt; dies war die Stadt
in der er aufgewachsen war und in der er lebte, und in der er Bücher schrieb,
zu denen er eng verbunden war. Man wird sich an ihn als Präsidenten erinnern,
der die Menschen zusammen brachte; sein Angedenken wird im Herzen der Nation
verankert sein.“
(Außenministerium, 08.11.15)