Finanzminister Yair Lapid in Deutschland

Finanzminister Yair Lapid in Deutschland

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     copyright: Joerg Rueger
    Die Finanzminister Yair Lapid und Wolfgang Schäuble (Foto: Jörg Rüger/BMF)
     
    Finanzminister Yair Lapid in Deutschland
    Im Rahmen des Besuches von Finanzminister Yair Lapid, haben der Minister und sein deutscher Amtskollege Wolfgang Schäuble am 21. August 2014 in Berlin ein überarbeitetes deutsch-israelisches Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet. Das zuletzt 1977 revidierte Abkommen wird an den aktuellen Stand des internationalen Steuerrechts und der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland angepasst.
    Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des deutschen Finanzministeriums.
     
  • Besuch an der Gedenkstätte Gleis 17 am Bahnhof Berlin-Grunewald

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    Bereits am Mittwoch, 20. August, besuchte Minister Lapid die Gedenkstätte Gleis 17 am Bahnhof Berlin-Grunewald. In seiner Rede dort sagte er unter anderem:
    "Die Shoah stellt uns alle vor dieselbe Frage: Was hätte ich getan?
    Was hätte ich getan, wenn ich als Jüdin oder Jude 1933 in Berlin gelebt hätte, als Hitler an die Macht kam? Wäre ich geflohen? Hätte ich mein Haus oder mein Geschäft verkauft? Meine Kinder mitten im Schuljahr von der Schule genommen? Oder hätte ich mir gesagt: es wird vorbeigehen, das ist nur ein vorübergehender Wahn, Hitler sagt all diese Dinge nur, weil er Politiker ist und eine Wahl gewinnen will. Ja, er ist ein Antisemit, aber wer ist das nicht? Wir haben Schlimmeres durchlebt als das. Besser, wir warten ab und halten uns still. Es wird vorbeigehen.
    Was hätte ich als Berliner oder Berlinerin am 18. Oktober 1941 getan, als der erste Zug von diesem Bahnsteig nach Osten abfuhr, darin 1013 Juden, Kinder, Alte und Junge, Frauen und Männer, die ihrem Tod entgegenfuhren?
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    Ich frage nicht, was ich als Nazi getan hätte, sondern wie ich mich als aufrechter deutscher Mann verhalten hätte, der hier am Bahnhof auf seinen Zug wartete. Ein Bürger Deutschlands im gleichen Alter wie ich jetzt, mit drei Kindern wie ich. Ein Mann, der seine Kinder im Geist der Werte menschlichen Anstands, Rechtes auf Leben und Respekt erzogen hat? Wäre ich stumm geblieben? Hätte ich protestiert? Wäre ich einer der wenigen Berliner gewesen, die sich dem Widerstand gegen die Nazis angeschlossen hätten? Oder wäre ich einer der vielen Berliner gewesen, die einfach weiterlebten und so taten, als ob nichts geschähe?

    Und was, wenn ich einer der 1013 Juden in diesem Zug gewesen wäre? Hätte ich den Zug bestiegen? Hätte ich versucht, meine 18 Jahre alte Tochter in den Wäldern im Norden zu verstecken? Hätte ich meinen beiden Söhnen geraten, bis zum Ende zu kämpfen? Hätte ich meinen Koffer fallen gelassen und wäre weggerannt? Oder hätte ich die Wachmänner in den schwarzen Uniformen angegriffen, um einen ehrenvollen und schnellen Tod zu sterben, statt langsam an Hunger und Folter?
    Ich denke, ich kenne die Antwort. Ich denke, Sie auch."