Söhne treffen einander

Söhne treffen einander

  •   Treffen zwischen Söhnen eines Retters und eines Geretteten in der Botschaft
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    Willi Garbrecht war während des Zweiten Weltkriegs in der Stadt Zawiercie im von Deutschland besetzten Polen stationiert. Angesichts der Grausamkeiten gegen die jüdische und polnische Bevölkerung verweigerte der Luftwaffenoffizier dem Naziregime immer mehr den Gehorsam. Entschlossen versuchte er in den Jahren 1942 bis 1944, den von der Deportation in die Vernichtungslager bedrohten Juden zu helfen. Einige versuchte er zu retten, indem er sie als wichtige Arbeitskräfte für die dortigen Fabriken der Deutschen Luftwaffe reklamierte. Andere warnte er vor Razzien und vor der bevorstehenden Zerstörung des Ghettos Zawiercie. Eine Anzahl polnischer Juden verdankt Willi Garbrecht ihr Leben. Darunter war auch Joel Grinkraut.

    Am 6. Dezember 2011 hatte der Sohn Willi Garbrechts, Christian Garbrecht, in der Botschaft des Staates Israel für seinen Vater die Yad Vashem-Medaille und Urkunde als „Gerechter und den Völkern“ entgegengenommen.


    Christian Garbrecht und Prof. Abraham Gonen (Foto: Botschaft)

    Die Familie des Überlebenden Joel Grinkraut konnte zu diesem Anlass leider nicht in Berlin sein. Aus diesem Grund kam Christian Garbrecht gemeinsam mit Familie und Freunden am Dienstag noch einmal in die Botschaft, um den Sohn Joel Grinkrauts, Professor Abraham Gonen, und dessen Familie zu treffen.

    Für die beiden Söhne war es das erste Treffen. Christian Garbrecht erinnert sich allerdings noch an einen Besuch Joel Grinkrauts bei seinen Eltern in den 1960er Jahren.

    Der Sohn Professor Gonens und damit Joel Grinkrauts Enkel wies darauf hin, dass der Retter Willi Garbrecht im richtigen Moment, ohne über das Risiko nachzudenken, das Richtige getan habe. Die Auswirkungen seines Handelns würden erst heute wirklich sichtbar, nachdem bereits Urenkel seines Großvaters auf der Welt seien. Alle diese Menschen existierten nur, weil Willi Garbrecht Joel Grinkraut seinerzeit das Leben gerettet habe.

    (Botschaft des Staates Israel, 06.06.11)

    Yad Vashem ist „die Behörde zur Verewigung des Andenkens an die Märtyrer und Helden“ in Jerusalem, die den sechs Millionen Juden, die während des Holocaust ermordet wurden, „ein Denkmal und einen Namen“ – Yad Vashem – gibt. Sie ist Erinnerungsstätte, Dokumentations- und Forschungszentrum. Yad Vashem hat auch die Aufgabe, an diejenigen Nichtjuden zu erinnern, die ihr Leben riskierten, um Juden während des Holocaust zu retten. Yad Vashem tut dies mit dem Ehrentitel "Gerechte/r unter den Völkern". Die Geehrten – oder ihre Nachkommen – erhalten eine Medaille und Urkunde, und der Name der „Gerechten“ wird auf der Memorial-Wall im "Garten der Gerechten" in Yad Vashem verewigt. Bis heute haben über 23.700 Frauen und Männer aus 45 Ländern diesen Ehrentitel erhalten. Unter den Geehrten sind etwa 500 Deutsche.


    Yad Vashem

    Die Gerechten unter den Völkern

    Virtuelle Tour durch den Garten der Gerechten unter den Völkern

    Newsletter-Bericht über die Ehrung Willi Garbrechts im Dezember
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