Außenminister Lapid zum Status Quo

Außenminister Lapid zum Status Quo

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    Außenminister Yair Lapid Außenminister Yair Lapid copyright: MFA
     
     
    ​Außenminister Yair Lapid informierte am Sonntag (24.04.) Mitglieder der ausländischen Presse im Außenministerium in Jerusalem.

    "In den letzten drei Wochen hat es in Jerusalem gefährliche Anschläge gegeben. Während des Ramadan haben terroristische Organisationen versucht, die Al-Aqsa-Moschee zu missbrauchen, um einen Ausbruch von Gewalt in Jerusalem und von dort aus einen gewaltsamen Konflikt im ganzen Land auszulösen. Extremisten der Hamas und des Islamischen Dschihad drangen in den frühen Morgenstunden immer wieder in die Al-Aqsa-Moschee ein. Sie brachten Waffen in die Moschee. Sie warfen Steine und Sprengstoff aus dem Inneren der Moschee und nutzten sie als Basis, um gewalttätige Ausschreitungen anzuzetteln.

    Nicht Israel hat die Gläubigen gefährdet, sondern Terrororganisationen haben sie gefährdet.

    Ich möchte klarstellen: Israel ist dem Status Quo auf dem Tempelberg verpflichtet. Muslime beten auf dem Tempelberg, Nicht-Muslime besuchen ihn. Das hat sich nicht geändert. Das wird sich auch nicht ändern. Wir planen nicht, den Tempelberg zwischen den Religionen aufzuteilen. Wir rufen die gemäßigten Muslime und die muslimischen Staaten auf, gegen diese Fake News vorzugehen und mit uns zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Interesse zu wahren: die Bewahrung des Status Quo und die Beruhigung der Lage.

    Während des Ramadan hat Israel dafür gesorgt, dass Hunderttausende von Muslimen auf den Tempelberg gehen und in der Al-Aqsa-Moschee beten konnten. Trotz der Provokationen durch terroristische Organisationen, trotz der Versuche, Gewalt zu schüren: Wir haben alles getan und werden auch weiterhin alles tun, um ein friedliches Gebet zu ermöglichen. Tatsächlich war die einzige Störung der Gebete gestern eine Hamas-Kundgebung, die auf dem Tempelberg stattfand. Hamas-Terroristen standen dort und riefen offen zum Mord an Juden auf. Das ist das Gebet der Hamas - ein antisemitischer Aufruf zum Abschlachten von Unschuldigen.

    Ein letzter Punkt: Israel wird keinen Raketenbeschuss aus Gaza akzeptieren. Punkt. Wir haben eine Null-Toleranz-Politik für Angriffe auf unser Territorium. Wegen dieses Raketenbeschusses haben wir beschlossen, heute keine Arbeiter aus dem Gazastreifen nach Israel einreisen zu lassen. Im Gazastreifen, wie auch in Jerusalem, missbraucht die Hamas in erster Linie ihre eigene Bevölkerung. Vor dem Ramadan haben wir angekündigt, dass wir die Zahl der Arbeitsgenehmigungen aus dem Gazastreifen auf 20.000 verdoppeln würden, wenn diese Zeit ruhig verlaufen würde. Das sind 20.000 Arbeiter, die täglich in Israel arbeiten und ihre Familien unterstützen können. Angesichts der jüngsten Ereignisse werden wir diese Entscheidung sorgfältig prüfen müssen.

    Wissen Sie, wenn die Feste der drei Religionen zusammenfallen, sollte das ein Grund zur Freude sein. Wir sollten in der Lage sein, gemeinsam zu feiern. Einander respektieren. Uns an den Traditionen und Kulturen der anderen erfreuen. Das ist der wahre Geist von Jerusalem. Ich glaube, das ist es, was die Mehrheit will, und das ist es, was die schweigende Mehrheit tut.

     

    (Außenministerium des Staates Israel, 24.04.2022)